Therapeutisches Bouldern
Die menschliche Seele lässt sich auf unterschiedliche Weise stärken. Das Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen hält mit dem therapeutischen Bouldern ein innovatives Angebot bereit, das sowohl stationären als auch ambulanten Patienten zugutekommt.
Therapeutisches Bouldern ist ein Bestandteil der Sport- und Bewegungstherapie und wird seit einigen Jahren auch in der Psychotherapie genutzt. In unserem Fachkrankenhaus sehen wir das therapeutische Bouldern als indikationsübergreifende Ergänzung unseres therapeutischen Angebotes und des Behandlungskonzeptes. So kann es zum Beispiel den Gleichgewichtssinn, die räumliche Wahrnehmung, das Körpergefühl sowie Koordinationsstörungen verbessern. Im psychischen Bereich steht die Förderung von Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeitserfahrungen, sozialen Kompetenzen, Verantwortungsbewusstsein und Selbsteinschätzung im Fokus.
Therapeutisches Bouldern kann in Einzel- oder Gruppenarbeit eingesetzt werden. Entscheidend ist die Zielstellung, die durch die Therapeut:innen mit den Patient:innen erreicht werden soll.Ein Einsatz ist unter anderem bei posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen aber auch Abhängigkeitskrankungen möglich.
Unsere Patientinnen und Patienten können die Anlage allerdings auch jederzeit in ihrer Freizeit nutzen.
Bouldern kann dazu führen, sich selbst unmittelbarer zu zeigen, da man sehr fokussiert auf die Schritte an der Boulderwand ist. Bouldern bietet außerdem - wie kaum eine andere Sportart - die Möglichkeit, Vertrauen zu thematisieren. In der Therapie werden Ziele mit den Patient:innen besprochen und schließlich an der Boulderwand umgesetzt. Das Erreichen der Ziele stärkt die Patient:innen und kann letztlich auch zu Veränderungen im Verhaltensmuster bei bestimmten Erkrankungen führen.
In der Gruppenarbeit erleben die Patient:innen vor allem den gegenseitigen Zuspruch von Mut und Vertrauen, aber auch gegenseitige Hilfe. Das alles hat eine positive Wirkung auf die Sozialkompetenz sowie die Stärkung des Selbstwertgefühls.
Die Sport- und Bewegungstherapie ist Bestandteil des Therapieplans für unsere Patientinnen und Patienten. Unsere Therapeut:innen oder das psychiatrische Pflegepersonal bereiten die Bouldereinheit in Bezug auf Gruppenzusammenstellung, Zielstellung und Übungsauswahl vor. Zu Beginn werden Sicherheits- und Boulderregeln erläutert. Zur Einstimmung erfolgen Aufwärmübungen. Während der Therapieeinheit geben wir unseren Patient:innen durch regelmäßige Rückfragen Sicherheit und tragen dazu bei, nah am Erleben und der momentanen Befindlichkeit zu bleiben.